Echte Freundschaft

Francois (Daniel Auteuil) hat alles. Als selbstständiger Antiquitätenhändler hat er stets die richtige Nase für ein gutes Geschäft und kann sich über besten Umsatz nicht beklagen.

Er ist ständig unterwegs und von Menschen umgeben, von Geschäftspartnern, Kunden und zahlreichen anderen Bekannten. Doch hat Francois Freunde? Als seine Geschäftspartnerin Catherine (Julie Gayet) dies bezweifelt, geht Francois eine fatale Wette ein: Innerhalb von zehn Tagen will er Catherine seinen besten Freund vorstellen.

Und so begibt Francois sich auf die Suche und muß feststellen, daß zwischen Bekanntschaft und Freundschaft doch Welten liegen. Je verzweifelter Francois, immer begleitet vom leicht kautzigen Taxifahrer Bruno (Dany Boon), sich auf die Suche macht, desto weniger wird er gewahr, daß sein einziger tatsächlicher Freund direkt neben ihm sitzt.

Regisseur Patrice Leconte ist mit „Mein bester Freund“ ein wahres Meisterwerk gelungen, das in Frankreich zu recht ein echter Publikumserfolg geworden ist. Still und unaufdringlich begleitet der Film die brillianten Protagonisten Daniel Auteuil und Dany Boon, deren wunderbar herausgespielte Charaktere unterschiedlicher kaum sein könnten und sich trotzdem perfekt ergänzen.

So gelingt es eindrucksvoll, den wahren Wert und die Bedeutung echter Freundschaft herauszustellen. Es bleibt nur, unbedingt ins Kino zu gehen und den eigenen besten Freund auf jeden Fall mitzunehmen.

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Verkaufte Träume

Ein weltumspannendes Netz von Angeboten, mehr als 40 Milliarden Dollar Börsenwert, mehr als eine Milliarde Dollar Gewinn pro Jahr. „eBay“ ist Erfolg. Und „eBay“ verspricht Erfolg.

Die besten Preise für die Käufer und Verkäufer. Grund genug das bekannteste Internet-Auktionshaus zu seinem zehnjährigen Bestehen einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Genau das versuchen Marcus Vetter und Stefan Tolz mit „Trader’s Dreams“. Unkommentiert verfolgt der Film fünf Schicksale rund um das Auktionshaus – vom schlitzohrigen amerikanischen Zwischenhändler bis hin zum arbeitslosen leicht naiven sächsischen Familienvater. Bei dem Versuch ein rundes Bild der Welt um die Auktionsplattform zu zeichnen, sind Vetter und Tolz jedoch den Marketingstrategen des Internetgiganten voll auf den Leim gegangen.

Die unkommentierten Sequenzen und Schlaglichter auf die „eBay“-Welt sind insgesamt viel zu unkritisch und transportieren, vermutlich ungewollt, ungefiltert die Werbebotschaft einer Gemeinschaft, in der jeder Gewinner sein kann. Das grandiose aber vorhersehbare Scheitern des Familienvaters aus Borna, der inmitten der sächsischen Provinz versucht den großen „eBay“-Traum zu leben, soll zwar einen kritischen Blickwinkel simulieren, doch gelingt dies angesichts der offensichtlichen Naivität seiner Herangehensweise nicht. So bleibt „Trader’s Dreams“ weit hinter den Erwartungen zurück und es bleibt letztlich ein fader Beigeschmack von PR erhalten.

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Zur Sache

Eigentlich war es in der vergangenen Woche wie immer: Da treffen sich acht Leute und reden übers Wetter. Da die acht aber Staatschefs waren und zu ihrem mehr als 150 Millionen Euro teuren Treffen mehr als 2000 Begleiter und auch noch einige Freunde mit deren Begleitern mitgebracht haben, haben insgesamt ziemlich viele Leute übers Wetter geredet.

Mit dem erstaunlichen Ergebnis: Man sollte sich doch darüber später noch einmal eingehender unterhalten. Das eigentlich interessante ist jedoch, daß sich nicht nur die acht mit ihren Begleitern und ihren Freunden und deren Begleitern in der vergangenen Woche übers Wetter unterhielten, sondern daß – schon bevor sie sich tatsächlich trafen – sich ihre Begleiter schon über ein Jahr lang immer wieder besucht haben, um über das Wetter zu reden. Um am Ende doch festzustellen, man müßte doch mal eingehender darüber reden. Nun ja, so ist sie, die große Politik.

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Britische Idylle mit Polizeigewalt

Daß in allem ständig der Beste zu sein nicht immer von Vorteil ist, ja unbeliebt macht, wissen wir alle noch aus Kindertagen.

Eben so einer ist Nicolas Angel (Simon Pegg). Er ist der mit Abstand beste Polizist Londons. Egal ob im Nahkampf, bei Schießübungen oder beim Umgang mit dem Bürger – immer ist ihm der erste Platz sicher.

Doch seine Londoner Kollegen und Vorgesetzten, die es satt haben ständig in seinem Schatten zu stehen, haben eine Lösung – Nicolas wird nach Sandfort versetzt, in das schönste und vor allem friedlichste Dorf Englands. Und so fängt Nicolas keine Drogen- oder Waffenschmuggler mehr, sondern, gemeinsam mit seinem etwas dick- und dümmlichen neuen Partner Danny Butterman (Nick Frost), entlaufene Schwäne. Doch gerade als Nicolas sich mit der Ereignislosigkeit abfinden will, weckt eine Serie mysteriöser „Unfälle“ seine Aufmerksamkeit und bringt ihn auf die Spur des dunklen Geheimnisses der ach so friedlichen Dorfidylle.

Das Team aus Autor Simon Pegg und Co-Autor und Regisseur Edgar Wright, daß schon „Shaun of the Dead“ auf die Leinwand brachte, ist sich auch mit „Hot Fuzz – zwei abgewichste Profis“ treu geblieben. „Hot Fuzz“ ist randvoll von Filmzitaten und schwärzestem, bisweilen absurdem, britischen Humor. Daß die eigentlich gute Stors dabei bis zum unvermeidlichen Showdown immer mehr ins Skurrile abdriftet, stört das Kinovergnügen jedoch nur wenig. Schließlich bekommt man, was man erwartet – eine durchaus sehr britische Komödie, die die großen amerikanischen Polizei-Action-Filme durch den Kakao zieht.

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Computerfete

Output. Was Informatiker und Medieninformatiker eigentlich machen und was sich alles aus einem Rechner herauskitzeln läßt, kann man am Freitag (20.4., ab 14:30 Uhr) in Dresden erfahren. In ihrem neuen Gebäude in der Nöthnitzer Straße 46 präsentiert die Fakultät Informatik zum zweiten Mal ihr „Output“ mit Vorträgen, Workshops, Installationen, Kurzfilmabend und anschließender Party.

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Gesetzeseierei vor Ostern

Es ist eine der ältesten und umkämpftesten Baustellen der sächsischen großen Koalition.

Seit Jahren versucht die große Koalition in Sachsen die sächsische Hochschullandschaft mit einem neuen Hochschulgesetz (SHG) weiter zu reformieren. Am 22. März hat Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) nun der Öffentlichkeit die Eckpunkte des neuen Gesetzentwurfes vorgestellt. Den Hochschulen soll das neue Gesetz sowohl in ihren Entscheidungen als auch finanziell weitestgehende Autonomie gewährleisten. Sie sollen einen selbstverwalteten Globalhaushalt bekommen und auch in den wichtigen Detailentscheidungen wie der Berufung von Professoren selbst entscheiden können.

Um die Hochschulen dafür fit zu machen wird vor allem das Rektorat gestärkt und die Mitbestimmung geschliffen. Während Konzil und Kuratorium ganz verschwinden wird der Senat von fast 50 auf maximal 17 Mitglieder geschrumpft. Seine Mitbestimmung gibt das Ministerium dabei jedoch nicht auf, sondern verlagert sie nur. Vor allem die wirtschaftlichen Entscheidungen soll nun ein neu gegründeter Hochschulrat kontrollieren, dessen Mitglieder nur zu einem Viertel aus der Hochschule selbst kommen. Glatt die Hälfte bestimmt das Wissenschaftsministerium. Strittig ist in der Koalition vor allem noch die Frage der Personalhoheit.

Ob letztlich das an den Angestelltentarif gebundene Land oder die tariflich ungebundenen Hochschulen selbst Dienstherr sein werden, soll noch diese Woche ein Spitzengespräch klären, damit der Gesetzentwurf noch vor Ostern auf den Weg gebracht werden kann.

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Reisetips Les2Alpes

Unterkunft: Eine Woche im Mehrbettappartement mit eigener Küche inklusive 6-Tage-Skipass ist bei 6er Belegung schon für knapp 250 Euro pro Person zu haben, im 4er Appartement ab 300 Euro.

Essen & Trinken: Für Selbstversorger gibt es Supermärkte mit bezahlbaren, aber dennoch etwas höheren Preisen als in Deutschland. Wer sich lieber bekochen läßt, kann vom Hamburger für 2,50 Euro bis zum guten Restaurant alles bekommen. Für Hungrige gibt es auch Frühstücksbuffets ab fünf Euro und All-you-can-eat-Menüs ab 16 Euro. Das Bier ist in den Kneipen ab ca. drei Euro zu haben.

Ski & Snowboard: Wer selbst keine Ausrüstung besitzt, kann sie ab 100 Euro pro Woche vor Ort ausleihen. Bei Buchung vorab über den Reiseveranstalter ist die komplette Ausrüstung schon ab 75 Euro zu haben.

Hin & Weg

Mit dem Bus: Die meisten Reiseanbieter bieten für 80 bis 150 Euro eine An- und Abreise per Bus von Berlin Alexanderplatz oder Leipzig Hauptbahnhof an. Mit Umsteigen in Frankfurt/Main dauert die einfache Fahrt von Berlin jedoch geschlagene 23, von Leipzig immerhin noch 20 Stunden.

Mit dem Auto: Die direkte Route mit dem Auto von Dresden über Bern und Grenoble zieht sich über 1200 Kilometer. Nicht vergessen: In der Schweiz und in Frankreich besteht Mautpflicht.

Im Ort: Vier kostenlose, ungefähr halbstündig verkehrende Buslinien bringen einen an jeden Punkt des Ortes.

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Die UN-soziale Zukunft der Studenten

Vor nunmehr etwas über zwei Jahren kippte der zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe das bundeseinheitliche Studiengebührenverbot.

Die Entscheidung, daß die Einführung von Studiengebühren Ländersache sei, war jedoch schon damals kein Freifahrtsschein ins Bezahlstudium. „Vor allem aber ist davon auszugehen, daß die Länder der sie treffenden Aufgabe der Wahrung gleicher Bildungschancen angemessen Rechnung tragen werden“ heißt es im damaligen Urteil.

Daß dies in den derzeitig eingeführten Gebührenregelungen der Fall ist, bezweifeln die Gegner jedoch stark. Und so blasen sie jetzt, nachdem der Versuch die Gebühren mit Protesten zu verhindern gescheitert ist, zum juristischen Gegenangriff: Während vor allem auf Länderebene schon verschiedenste Sammelklagen die Regelungen torpedieren sollen („ad rem“ berichtete), will der „freie zusammenschluß von studierendenschaften“ (fzs) mit seinem nächsten juristischen Protest gleich hoch hinaus.

In einem Bericht an den UN-Ausschuß über Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte will der fzs die Studiengebühren als Verstoß gegen den UN-Sozialpakt anprangern. Sieht der UN-Sozialpakt, der mit seiner Ratifizierung 1973 in Deutschland den Rang eines Gesetzes hat, doch ausdrücklich eine allmähliche Einführung der Unentgeltlichkeit des Studiums vor. Ob der Bericht jedoch vom Ausschuß schwer genug gewichtet wird um eine UN-Empfehlung zur (Wieder)Abschaffung der Gebühr zu erreichen, bleibt ebenso offen wie die Frage, ob eine solche Empfehlung die klammen Landesfürsten überhaupt beeindrucken kann.

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Schneesichere Pistensause

Wer trotz Klimaerwärmung nicht auf wintersportliche Freuden verzichten will, dem bleibt nichts anderes als ein Ausweichen ins alpine Hochgebirge.

Wintersportorte mit schneesicheren Pisten in Höhen von zwei-, drei- und viertausend Metern sind nun aber im allgemeinen nicht für ihre studentenfreundlichen Preise bekannt. Eine erfreuliche Ausnahme bietet hier jedoch das südfranzösische Skigebiet von Les Deux Alpes (auch „Les2Alpes“). mit 220 Pistenkilometern gehört es durchaus zu den großen Skigebieten der Alpen.

Anders als vergleichbare Gebiete ist es jedoch nicht so bekannt und auch nicht ganz so teuer, obwohl es mit Pisten vom Gletscher auf 3600 Meter bis zum Ort auf 1600 Meter selbst in wärmsten Wintern schneesicher ist. Zwar lockt Les2Alpes nicht gerade mit Luxusunterkünften, doch die günstigen Appartements mit eigener Küche im besseren Jugendherbergsstil sind zum Schlafen ausreichend und unschlagbar günstig. Schließlich will man den Tag ja auf der Piste und nicht im Zimmer verbringen. Die Kombination aus günstigen, einfachen Unterkünften und schneesicheren Pisten lockt dann auch vor allem ein junges Publikum an. Kaum einer der Gäste ist hier über 30 Jahre.

Der Ort Les2Alpes selbst ist keine Schönheit. Schon in den 50er Jahren aus zwei abgelegenen Bauerndörfern entstanden, ist er ein reiner Wintersportort. Wie eine Perlenkette ziehen sich die Häuser entlang der Hauptstraße durch das Tal. Und alles, wirklich alles, dreht sich um das Vergnügen im Schnee. Ski- und Snowboardverleiher, Sportausrüstungsgeschäfte, Hotels, Restaurants und kitschige Souvenirläden so weit das Auge reicht. Dabei hat bei der Errichtung der Häuser offenbar niemand ein Gesamtkonzept verfolgt und der Ort wirkt wie ein Puzzle der verschiedensten Baustile und -formen.

Doch es sind ja nicht die Bauwerke, die einen nach Les2Alpes verschlagen, sondern der Schnee. Und davon gibt es, trotz des milden Winters, immer noch reichlich. Die Lifte bringen einen direkt vom Ortszentrum auf die Piste. Zwar kann die Auffahrt zum Gletscher mehr als eine Stunde dauern, doch packt einen schon nach den ersten paar hundert Höhenmetern die Vorfreude. Ist der Höhenzug, der vom Dorf aus die Sicht auf die Pisten versperrt, erst einmal vom Lift überwunden, tut sich eine gewaltige weiße Landschaft vor einem auf – ein Anblick der bei der ersten Auffahrt den Urlaub erst richtig beginnen läßt.

Das weitläufige Wintersportgebiet bietet für jeden die richtige Piste. Von grünen Anfängerpisten, die vormittags von Scharen von Skischülern und anderen Anfängern belagert werden, bis hin zu halsbrecherischen schwarzen Pisten, die selbst eingefleischten Profis den nötigen Respekt abverlangen, ist tatsächlich alles vertreten.

Auch die Betreuung auf und um die Pisten ist gut. Neben dem üblichen Pistenpersonal und (Groß-)Restaurants entlang der Piste, steht auch ein kleines Krankenhaus vor Ort und ein Rettungshubschrauber bereit um notfalls zu helfen. Und sollte einmal ein Ski oder ein Board alleine seinen Weg ins Tal suchen, so ist der skigebietseigene Suchdienst zuverlässig und überraschend erfolgreich. Auf die Pistenfreigaben und Empfehlungen ist jedoch nicht immer Verlaß. So sind auch gelegentlich Pisten freigegeben, die in anderen Skigebieten wegen Vereisung oder Schneesturm längst gesperrt wären.

Reisetips Les2Alpes

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Zur Sache

Während die Hörsäle sich so langsam zu leeren beginnen und die Vorlesungszeit gemächlich ihrem Ende zudümpelt, beginnt gerade wieder die Hochzeit (halb)moderner Computertechnologie. Die elektronischen Nebenhirne des modernen Studenten sind, gerade in Zeiten der Prüfungsvorbereitung und Hausarbeiten, unverzichtbare Teile des universitären Schaffens. Sie geben uns all die zuverlässigen, allgegenwärtigen Helferlein – vom Internet bis zum Textverarbeitungsprogramm – ohne die wir (meist) aufgeschmissen wären. Und das sind wir dann auch, wenn sie einmal streiken. Wenn plötzlich ein Virenangriff, ein ungeschickter Handgriff oder gar der blaue Bildschirm des Todes die schwer erarbeitete Haus- oder Abschlußarbeit unwiderruflich vernichtet, ist guter Rat teuer. Dann fällt einem schlagartig wieder ein, daß man doch schon vor Wochen eine Sicherungskopie der Daten anlegen wollte. Eigentlich ist man hinterher schlauer – und vergißt es dann doch wieder.

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