Knapp‘ öde Ode an ewig‘ Novelle

Seit dem Falle des Verbots
von Studiengebühren,
begannen allerorts
Reformer sich zu rühren.
Von all dem Reformstreit,
ist auch Sachsen nicht befreit.
So beschloß, vor Jahren schon,
die neue, die große, Koalition
die Unilandschaft zu pläsieren,
und das Gesetz zu novellieren
das alles regelt hierzulande
Geld und die Verwaltungsbande
– die ganze Universität
und was an Lehre noch so geht.
So wurd‘ ein 1. Schritt gemacht
nach langer, diskutierter Nacht.
Ein erstes Eckpunktepapier
gibt es, doch fehlt es hier,
trotz Monaten der Diskussion
noch am konkreten Arbeitslohn.
Kein Entwurf kam aus dem Hause
und wegen einer Wahlkampfpause
kam man nicht so recht voran,
Frau Ludwig, die zog Chemnitz an,
doch dauerte es nicht lange
da kam für sie Frau Dr. Stange.
Auf eines jedoch wies sie hin
die neue Frau Ministerin:
Ich muß mich erstmal einarbeiten
um Vorschläge zu unterbreiten.
Doch sicher kommt es noch
nur halt nicht in einer Woch‘
sowas geht nicht über Nacht
Es tritt in Kraft: zweitausendacht.
Es soll ein autonomes Handeln
die Uni ins Moderne wandeln
Wettbewerb, doch nicht zu viel
bringt Innovation ins Spiel
und so hofft man auf Rendite
für den Weg hin zur Elite.
So soll die kommende Novelle
flexibel machen manche Stelle
Man hofft auf den Globalhaushalt
(nun die Idee ist auch schon alt)
und auf ein starkes Rektorat
plus neuerfundner Hochschulrat.
Zum Opfer fällt ihr das Konzil
mit Mitbestimmung is nich viel.
Das Wenige bisher bekannt
erregte Aufruhr schon im Land
im Parlamente tönt es schon,
man ahnt es ja: Opposition!
Die Grünen machten schnelle
ne eigene Novelle –
mehr Mitbestimmung, Parität
ja was da alles sonst noch geht
wenn Grün an der Regierung wär
(Ideen haben ist nicht schwer).
Ideen hat auch, und recht forsch,
der gute alte Peter Porsch.
Der trat mit seiner Linksfraktion
auf gleichem Wege in Aktion.
Autonom und demokratisch
so klingt Uni doch sympathisch,
nebst Förderung für Frau & Kind
und die, die benachteiligt sind,
sowieso noch mehr Studenten
(so hat man später gute Renten).
Wie bei Grün da hapert’s nur
noch an der Parlamentsstruktur.
Und so schwindet die Scharade
doch bald in der Schublade
und all die großen Debatten
sind nur Kämpfe mit Schatten.
Und so bleiben, trotz der Phrasen,
all die Ideen Seifenblasen.

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