So kaputt ist die TU

Neben Haushaltssperre und Einstellungsstop hat auch die Flutkatastrophe schwere Schäden an den Hochschulen und Universitäten in Sachsen hinterlassen. Nach der bisherigen Schadensaufnahme des Wissenschaftsministeriums werden die Schäden sachsenweit auf bis jetzt 40,6 Millionen Euro beziffert. Davon alleine 36 Mio. an der TU-Dresden. Am Montag war Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) zu Gast um die Verwüstungen zu begutachten.

Die Schäden sind zum Teil total. Die Fakultät für Forstwissenschaften an der TU in Tharandt hat es am schwersten getroffen. Hier sind mit 15,95 Millionen Euro geschätztem Schaden über ein Drittel der landesweiten Schäden an den Forschungseinrichtungen aufgetreten. Nur dank der vielen Helfer kamen das Universitätsklinikum und viele andere Einrichtungen etwas glimpflicher davon. Unter Aufbietung von 370 Helfern war es im Klinikum gelungen den Wasserspiegel im Keller trotz steigender Pegel relativ stabil zu halten. Währenddessen brachten eilends aus dem Urlaub zurückgekommene Studenten in den teilweise überschwemmten Gebäuden in der Hans-Grundig- und Dürerstraße alles, was noch zu retten war, vor den steigenden Pegeln in Sicherheit.

Nach der Besichtigung der Schäden kommt die Hilfszusage prompt. „Wir stellen bundesweit 40 Millionen Euro Hilfe zum Wiederaufbau zur Verfügung. Vier bis 5 Millionen davon sofort!“, so die Ministerin im Universitätsklinikum. Sie kam zusammen mit dem sächsischen Wissenschaftsminister Rößler (CDU) um sich persönlich ein Bild zu machen. Das Geld soll aus den Steuereinnahmen des nächsten Jahres kommen. Ein fest eingeplanter Teil der von der Bundesregierung zugesagten 7,1 Milliarden Euro Hilfe. Eine rechtsbindende Verpflichtungsermächtigung sei bereits in Arbeit. Damit könne mit dem Geld geplant werden.

Das wichtigste Ziel sei es, dass Lehre und Forschung weitergeführt werden können. Wissenschaftsminister Rößler betonte, dass alle betroffenen Einrichtungen gemäß ihres individuellen Schadens berücksichtigt werden. Auch die vom Bund geförderten außerbetrieblichen Ausbildungen sollen mit dem Geld gestützt werden. „Wir wollen, dass die jungen Menschen ihre Ausbildung trotz der Schäden ungestört fortsetzen können“, so die Ministerin.

Fraglich bleibt hierbei nur, ob die für ganz Deutschland zugesagten 40 Millionen Euro auch tatsächlich den entstandenen Schaden abdecken können. Die Aussage der Ministerin ist eindeutig: „Die bei weitem größten Schäden sind in Sachsen entstanden und deshalb sind zur Zeit auch 90 Prozent des Geldes für Sachsen geplant. Aber das kann durchaus noch mehr werden.“

Ein Defizit von mehreren Millionen bleibt. Die bis jetzt zugesagten 90 Prozent der 40 Mio. Euro, also alles in allem 36 Mio. Euro, stehen bisher bezifferten 40,6 Millionen Euro Schaden gegenüber. Woher die fehlenden 4,6 Millionen Euro kommen sollen bleibt offen. Weder die Ministerin aus Berlin, noch der sächsische Wissenschaftsminister können sich hierzu konkret äußern. Eventuelle Fehlbeträge werden über die normalen Wissenschaftsförderungsprogramme ausgeglichen, so heißt es. Das dieses Geld dann fehlen wird, weil man auch in der Forschung keinen Euro zweimal ausgeben kann, rührt offenbar niemanden.

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