Die totgeschlagene Zeit, nimmt niemand mit!

Einen gemütlichen Abend mit Live-Musik. Das ist es, was man erwartet, wenn man sich an einem Donnerstag Abend ins NuBeatzz begibt. Nach der Sommerpause war der kleine Club in der Eschenstraße mit 60 Gästen gut gefüllt. Das „5. Trio zu Viert“ stand auf dem Plan.

Die Dresdner Nachwuchsband begeisterte durchweg das Publikum. Smooth Groove, eine gelungene Mischung aus HipHop, Jazz und Funk ging jedem ins Blut. Nach einer Weile hielt es fast niemanden mehr auf den Stühlen. Spätestens als die Gäste zum singen animiert wurden und die Band die Texte auf selbstgemalten Pappschildern hochhielt, sangen alle lauthals mit. „Möglicherweise, ist das die totgeschlagene Zeit. Die liegt wie Fliegen auf dem Brett. Die nimmt niemand mehr mit!“, hallte es durchs NuBeatzz.

Thomas (Gesang/Keyboard), Konrad (Gitarre), Dan (Bass), Mathis (Schlagzeug), Utz (Gesang/Querflöte) und Isa (Backgroundgesang) spielten was das Zeug hielt. Das Gitarrist Konrad barfuß spielte, hat einen Grund. „Ein besseres Feeling für die Pedale“, ist zu erfahren. „Bloß lag hier irgendwo eine Scherbe rum und ich konnte mich nicht bücken, um die wegzumachen. Das war ziemlich Scheiße.“

Wer von einer noch so unbekannten Band erwartet hatte hauptsächlich Coverversionen zu hören, der war beim „5. Trio zu Viert“ falsch. Ihre sehr eigene Musik brachte selbst Anhänger anderer Musikstile zum Tanzen. Alle der hauptsächlich deutschsprachigen Stücke waren selbstgeschrieben und obwohl sie fast 2 Stunden spielten war kein einziger Durchhänger dabei.

Der ungewöhnliche Name „5. Trio zu Viert“ ist gleich auch ein Stück Bandgeschichte der sechs, denn begonnen hatten sie zu dritt. Als es dann vier, später 5 wurden, entstand der Name. „Jetzt“ so Sänger und Keyboarder Thomas „wird der Name auch nicht mehr geändert, auch wenn wir eigentlich 6 sind. Dafür kennen uns einfach schon zu viele Leute unter dem Namen und außerdem ist und auch noch nix gutes eingefallen.“

Trotz ihres jungen Alters hat die bunte Mischung aus Studenten und Azubis schon einiges an Live-Auftritten hinter sich, den größten auf dem Zgorcelec-Festival bei Görlitz. Das erste Demo-Tape ist zwar schon aufgenommen, aber eine CD wird wohl leider noch auf sich warten lassen. Die ist im nächsten Jahr geplant. Dann wird es wohl auch die erste Tour geben.

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