Bilder (wie) gemalt

Daniel (Jacob Cedergren) lebt von der Liebe. Genauer gesagt von kunstvollen Liebeserklärungen, die er für Geld an Hauswände sprüht.

Der Lebenskünstler treibt wie ein Blatt im Wind. Nur tropfenweise betankt er seinen alten Fiat 500, borgt und schnorrt sich so durch. Er verliebt sich in den großen Schwarm seines regelverliebten Freundes Opa (Nicolas Bro), die Verkäuferin Franc (Tilly Scott Pedersen), die ihren Job verliert, weil sie unter Einfluß psychedelischer Pilze versucht hat, Brot zu verkaufen.

Während Daniel und Franc ihre Liebe entdecken, gerät sein Leben vollends aus den Fugen. Auf die Straße gesetzt und wegen Sachbeschädigung verurteilt muß Daniel, der nie Verantwortung übernommen hat, eine sehr erwachsene Entscheidung treffen, denn Franc ist schwanger.

Regisseur Dagur Kári inszeniert mit trockenem, lakonischen Humor eine verstörend schöne, schräge Komödie um die Sinnhaftigkeit der gesellschaftlichen Regeln, an denen alle Figuren des Films zu verzweifeln drohen. Die allesamt schwierigen, kaum gesellschaftsfähigen Charaktere, fügen sich jedoch leider nur schwer zu einer gemeinsamen Geschichte.

„Dark Horse“ lebt eher von einem zusammengewachsenen Katalog von Ideen, als von einer treibenden Handlung. So verwundert auch nicht, daß der in sehr kontrastreichem schwarz-weiß gedrehte Film vor allem durch wundervolle, wie aus einer anderen Welt wirkende Bilder besticht. Diese und das Spiel von Jacob Cedergren und Tilly Scott Pedersen machen Dark Horse jedoch trotzdem absolut sehenswert.

Dieser Beitrag wurde unter Hochschulzeitung ad rem, Kino & Film abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.